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Waldumgang 2019

Viele Melliker am Waldumgang
(sko) Bei bedecktem Himmel und angenehmer Temperatur versammelten sich am Samstag, um 13.30 Uhr fast 50 Personen aller Altersklassen vor dem Mehrzweckgebäude. Gemeinderat Lukas Böhler begrüsste erfreut die grosse Schar und übergab das Wort an Felix Stauber, den Leiter vom Forstteam Studenland. In keiner Gemeinde in seinem Forstbezirk kämen so viele Leute mit auf den Waldumgang wie in Mellikon, lobte er.
Anschliessend erläuterte er in kurzen Zügen das Programm des Nachmittags und stellte auch die Gäste vor, welche als Fachleute die Melliker begleiteten. Antonia Ulmann, von der Abteilung Wald des Kt. Aargau, Sektion Wald-Erhalt. Jonas Pfister, Stellvertreter von Felix Stauber und Spezialist in Sachen Waldtagfalter und Lukas Müller der mit seinem Besuch die Nähe der Jagdgesellschaft dokumentierte.
Förster Stauber hatte vier Punkte ausgewählt, an denen angehalten und zu einem speziellen Thema orientiert wurde. Im Gebiet „Mösli“ berichtete Jonas Pfister über seine Erfahrungen mit den Waldtagfaltern und deren Lebensweise. Es wurden eigens kleine Waldlichtungen geschaffen und bewusst werden an Wald- und Wegrändern blühende Pflanzen nicht weggeschnitten, denn diese kleinen besonnten Stellen sind enorm wichtig für die Insektenwelt.
Oberhalb vom „oberen Berghof“ stellte Förster Stauber einen ungeliebten Zeitgenossen vor, nämlich den Buchdrucker oder Borkenkäfer. Dieser geniesst unsere heissen und trockenen Zeiten. Er vermehrt sich rasant. In nassen Jahren, in denen im Holz der Saft reichlich floss, kam es oft vor, dass die im Holz auf paarungswillige Weibchen wartenden Männchen, im üpigen Nass ertranken. Mit der Anpflanzung neuer Baumarten und mit der Vermeidung von Monokulturen versucht man dem Schädling Herr zu werden.
Nach recht langem Aufstieg erreichten die Melliker die Altholzinsel „Chrumbelinde“. Antonia Ulmann berichtete über diesen Staatswald, der seit vielen Jahren von den Menschen in Ruhe gelassen wird. Im Rahmen der Forschungsprojekte wurde festgestellt, dass in jüngeren Wäldern die Biodiversität schrumpft. In alternden Wäldern hingegen wird diese grösser. Im Fallholz entstehen Lebenräume für zahlreiche, zum Teil sehr seltene Insektenarten. Den Mellikern wird dies jedes Jahr durch das regelmässige Erscheinen von seltenen Käfern wie Balkenschröter und Hirschkäfer vor Augen geführt.
Schliesslich erreichten um 16.30 Uhr alle das Ziel des Nachmittags, die Österreicher Hütte. Mit Getränken aller Art konnte der Durst gestillt werden. Schon bald duftete es herrlich aus der Gegend des Grills. Bei Böhler-Brot und Spuhler-Grilladen konnten alle ihren beträchtlichen Hunger stillen.
Abschliessend bedankte sich Lukas Böhler herzlich beim Forstbetrieb Studenland und bei den Gästen für diesen lehrreichen und kurzweiligen Waldumgang. Alle konnten es sehen: Mellikon hat eine grosse, naturnah bewirtschaftete Waldfläche. Mit diesem tollen Fazit beschloss er den offiziellen Teil des Tages, welcher in geselliger Stimmung noch ein Weilchen andauerte.